Chondroblastom
Das Chondroblastom gehört zur seltenen Gruppe jener Knochenläsionen, die eine epitheliale Differenzierung aufweisen. Aufgrund seiner typischen Zellmorphologie von polygonalen relativ gleichförmigen chondroblastenähnlichen Zellen wird er den Knorpeltumoren zugerechnet. Er bildet eine knorpelige Matrix mit Kalzifikationen. Weltweit sind nur einige hundert Fälle beschrieben. Typischerweise finden sich 80% der Läsionen im zweiten Lebensjahrzehnt, klassischerweise in der Epiphyse der langen Röhrenknochen lokalisiert. Führende Symptomatik ist der Schmerz, die Diagnose wird durch eine Biopsie gestellt. Therapeutisch wird wie bei vielen benignen im Verlauf jedoch aggressiven Läsionen die Kürettage und Auffüllung, gegebenenfalls mit Knochenzement, empfohlen. Lokale Adjuvantien sind möglich und empfohlen, die Wirksamkeit von Alkohol oder Phenol ist jedoch umstritten. Die Rezidivrate wird dabei mit 10-20% angegeben. Diskutiert wird zusätzlich der Begriff des „malignen Chondroblastoms“, da sich in einigen Fällen trotz typischer Histologie ein maligner Verlauf mit Fernmetastasen (typischerweise pulmonal) finden kann.