Nierenzellkarzinom
Auch das Nierenzellkarzinom weist eine häufige (ca. 30%) ossäre Metastasierung auf. Gleichzeitig sind Knochenmetastasen des Nierenzellkarzinoms wenig strahlenempfindlich und durch eine Immun- oder Chemotherapie ebenfalls kaum zu beeinflussen. In den letzten Jahren ließen sich allerdings durch die Angiogenese hemmende Präparate eine oft erstaunliche Regredienz viszeraler Metastasen beobachten. Nach intraläsionaler Operation zeigt das Nierenzellkarzinom eine ausgesprochene Neigung zum Lokalrezidiv (Abb. 9). Gerade diese durch ein primär resezierendes Vorgehen vermeidbare Komplikation kann erhebliche Probleme nach sich ziehen (Abb. 10 und 11) und bis zur Amputation führen, insbesondere auch deshalb, da die Patienten vergleichsweise lange überleben (Abb. 12). Dabei zeigte sich zum einen der Metastasierungsstatus, aber auch der zeitliche Abstand zum Primärtumor – je länger der Abstand, desto günstiger – von Bedeutung. Ist ein intraläsionales Vorgehen, z. B. an der Wirbelsäule, unvermeidbar, sollte eine präoperative Embolisation des Tumors erfolgen, da die Metastasen des Nierenzellkarzinoms ausgesprochen gut durchblutet sind. In Einzelfällen kann bei einem primär resezierenden Vorgehen nicht nur das Lokalrezidiv vermieden, sondern der Patient auch eine kurative oder zumindest langjährig tumorfreie Chance erhalten (Abb. 13).